Es handelt sich ein sehr seltenes barockes Sandsteinkreuz, lt. rückseitiger Inschrift auf 1756 zu datieren. Damit dürfte es das älteste Saerbecker Wegekreuz sein.
Das aus einem einzigen Stein gefertigte, mit 120 cm Höhe eher kleine Kreuz mit Korpus steht auf einem schlichten, 100 cm hohen Backstein-Sockel mit Abdeckplatte. Unveränderter Standort ist seit jeher ein Platz kurz vor dem Hof Lammerding. Er befindet sich an der Terrassenkante zum Glanetal, auf der (vom Dorf aus) rechten Seite des Andruper Weges, etwa 150 m vor dessen Abknicken nach links in Richtung Glanetal.
Vor Jahren war diese Straße von Saerbeck über die Glane nach Hüttrup und damit auch das am Wegesrand stehende Steinkreuz im Besitz der Familie Lammerding Teil des alten Prozessionsweges nach Telgte. Besonders bei den Fußwallfahrern aus Altenrheine und Bevergern war das „Krüz“, etwa auf der Hälfte ihres Weges, mit Blick über das schöne Glanetal, als Rastplatz beliebt.
Das zugehörige kleine Stück Land um das Steinkreuz herum gehört nicht zum Hofgelände. Es wurde daher einem anderen Sohn der Familie Lammerding gesondert vererbt.
Im 19. Jahrhundert stand hinter „Lammerdings Kreuz“ eine alte Linde, die aber 1886 der Blitz traf und deren Überreste 1944 beseitigt wurden. 1945 wurde an jener Stelle eine neue Linde gepflanzt. Alle Veränderungen in seiner Umgebung überstand das Kreuz so gut wie ohne Schäden. Insbesondere erstaunt der bis heute relativ unversehrte Zustand des Kreuzes.
Der Christuskorpus im Dreinageltypus ist fast vollplastisch ausgearbeitet. Das Lendentuch ist faltenreich und wie vom Wind bewegt. Der Kopf unter der Dornenkrone ist nach rechts geneigt. Darüber befindet sich eine Banderole mit INRI-Inschrift. Am Fuß des Kreuzes wird der Berg Golgotha, als Gedenkstätte des Todes, mittels eines Schädels angedeutet.
„Lammerdings Kreuz“, früher auch als „Lammerdings Bild“ bezeichnet, steht seit 1993 unter Denkmalschutz.