Präsentation der „Herdfeuergeschichten“ im Bürgerhaus

Bericht in den Westfälischen Nachrichten vom 17.11.2018
Für diese Gästezahl wäre kein Herdfeuer im Dorf groß genug gewesen. Rappelvoll bis zu den Stehplätzen war das Bürgerhaus am Donnerstagabend, als der Heimatverein seine beiden neuesten Werke präsentierte.
Einen Jahreskalender für 2019 mit historischen Fotos aus Saerbeck und im Mittelpunkt des Abends den Sammelband „Herdfeuer-Geschichten – Saerbecker erinnern sich“.
Nach dem Aktionsabend „Brennereimuseum in anderem Licht“ landete der Heimatverein zum zweiten Mal in diesem Jahr einen Volltreffer. Noch während der Veranstaltung begann im Saal ein munteres Sich-gegenseitig-Geschichten-erzählen. In den Pausen blätterten viele in den 160 Seiten, auf denen so manches bekannt vorkam, aber etliches auch neu. Angesichts des Interesses am Donnerstag könnte sich die Erstauflage von 600 Stück als knapp bemessen herausstellen.
Präsentation der Herdfeuergeschichten 2018
„Was passiert mit den alten Geschichten, die im Dorf erzählt werden?“ Diese Frage nannte Josef Berkemeier als Ausgangspunkt für das Buch. „Sie sollen nicht vergessen werden“, das sei der Wunsch gewesen, der ihn, Gabriele Brüggemann, Maria Timmermann, Marlies Grüter und Thomas Witt als Redaktionsteam des Heimatvereins an die Arbeit gebracht habe. Else Prinz und Toni Adrian hätten im Januar, kurz auf das Thema angetippt, praktisch sofort angefangen, Erinnertes aufzuschreiben. Etliche weitere Saerbecker seien später dazugestoßen, bis das Team 51 Geschichten auf dem Tisch hatte. Als das verbindende Element der 36 ausgewählten Beiträge nannte Berkemeier, sie „schildern wahre Begebenheiten mit einem guten Ende“.
Die „schönen Geschichten“ hat der Heimatverein in ein modernes Design gepackt, Autorenporträts ergänzt und plattdeutsche Originale ins Hochdeutsche übersetzt.
Die Leseprobe aus der zweisprachigen Geschichte „De witte Hase“ („Der weiße Hase“), erzählt von Dr. Anton Niehaus und mit dem Untertitel „Eine wahre Geschichte von 1905“ versehen, sorgte für gespannte Gesichter bei den Jüngeren im Saal und manches Kopfnicken bei Älteren. Immerhin: Zwei angesehene Saerbecker wanderten damals ins Kittchen wegen eines einzigen Hasen.
Seinen Überblick über das Werk und auch Details über die Jugend einiger anwesender Autoren erweiterte Albert Stakenkötter um eine Einordnung des Buches: „Diese Geschichten erzählen Geschichte – aber nicht die der großen Leute, sondern die der kleinen Leute.“ Es sei „ein Buch der Köche, Küster, Stellmacher und Schwarzbrenner“. Außerdem eine der wenigen Quellen, die verrät, was passiert, wenn man bei sehr tiefen Temperaturen von einem Baum herunter pinkelt. Und schließlich eine hart erarbeitete „Liebeserklärung an die Heimat Saerbeck“. Bis der Applaus dafür abgeebbt war, mussten Hans-Georg Guhle für den Betriebshilfsdienst im Grünen Zentrum und Andre Dolle für die Sparkasse als Sponsoren geraume Zeit warten.
Verkauf:Das Buch „Herdfeuer-Geschichten“ hat in der ersten Auflage 600 Exemplare. Es ist seit Freitag für 15 Euro exklusiv bei „Buch & mehr“ in der Marktstraße erhältlich. Den Kalender mit historischen Saerbeck-Motiven gibt es 250 Mal. Er kostet bei „Buch & mehr“ zwölf Euro. Darin zu sehen ist zum Beispiel ein Foto, das Kaiser Wilhelm bei der Fahrt durch die Marktstraße zeigt.