Warum verschwand die Heide?
Im Zuge der “Bauernbefreiung“ aus der Leibeigenschaft durch die Preußischen Agrarreformen (1810 – 1848) wurde die Allmende „Saerbecker Mark“ im Jahre 1849 vermessen und im sogenannten Urkataster aufgezeichnet. Jeder Berechtigte bekam ein Stück zugeteilt. Zudem konnten weitere Flächen zugekauft werden, deren Flurbezeichnungen heute noch oft deutlichen Bezug zur Heide nehmen: Haar, Heidhorst, Sandhegge, lütke Heide, up de Kortenheide usw.. Die neuen Eigentümer begannen nun die ehem. Flächen der Allgemeinheit zu bewirtschaften. Durch Drainage, Düngung, Aussaat oder Aufforstung verschwand die Heide nach und nach.
Im letzten Viertel des 19. Jh. wurde die Saerbecker Mark sogar industriell seitens der Georgs-Marienhütte aus der Nähe von Osnabrück genutzt. Durch Eisenbakterien im Untergrund nasser Wiesen und Niederungsmooren entstand Raseneisenerz (Braunerz oder Grein) mit einem Eisengehalt von 6-8 %. Größere Klumpen und zusammenhängende Lager dieses Rohstoffs wurden ausgegraben, im Mühlenbach gewaschen, gereinigt und mittels Loren und Pferdewagen zur Eisenhütte transportiert. Da der Saerbecker Bestand an Braunerz sich im Laufe der Jahre erschöpft hatte und die Bauern sich zudem massiv beschwerten, wurde diese industrielle Nutzung zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgegeben.