HV 2020

Hilfe für den Heideweiher

Der Heimatverein hatte um Mithilfe gebeten und alle kamen.
Interessierte Bürger, Aktive des Heimatvereins, Mitglieder der Landjugend und  auch eine Gruppe der Pfadfinder.
Für die tatkräftige Unterstützung bedanken wir uns sehr. Es war ein sehr schöner Tag mit einem gemütlichen Ausklang im Heimathaus. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!

Hier der Bericht in den Westfälischen Nachrichten:


Ohne Rauszupfen entsteht hier ein Wald

Bericht in der WN vom 26-09.2022

Hilfe für den Heideweiher

003 Hanfteich September 202208 IMG 9615 auch Pfadfinder mit dabei
004 Hanfteich September 202202 IMG 9607 Sumpf Johanniskraut 007 Hanfteich September 202205 IMG 9611 wilder Baumwuchs raus

-grü- Saerbeck. „Hier sind wir doch als Kinder Schlittschuh gelaufen.“ Diese Erinnerung teilen am Samstagnachmittag viele Naturinteressierte, die zum Hanfteich gekommen sind und nun auf dem flachen Grund des Heideweihers trockenen Fußes stehen können. Ausgetrocknet. „Undschon machen sich hier aufkommende Faulbäume, junge Kiefern, Birken und Eichen breit und bedrohen den Lebensraum der Zwergbinsengesellschaften, die offene Flächen zum Wachsen benötigen“, erklärt Dr. Peter Schwartze von der Biologischen Station den über 50 Aktiven, die mit Handschuhen und Spaten und Äxten gekommen sind, um „ihrem“ Hanfteich zu helfen.
Kein Zweifel: Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat am Hanfteich ihre Spuren hinterlassen. Der eiszeitliche Heideweiher ist wie auch in den vergangenen Sommern ausgetrocknet. „Es fehlen mindestens drei Monate Dauerregen“, sagt Schwartze. Denn der Hanfteich hat keinen Zufluss durch ein Gewässer, sondern braucht den Regen. „Wichtig ist, dass hier die Zielarten der Heide erhalten bleiben“, erklärt der Biologe und zeigt das gelb blühende Sumpf-Johanniskraut. Der Hanfteich war früher in eine ausgedehnte Heidelandschaft eingebettet. Seinen Namen trägt er, weil hier bis um 1900 in dem flachen Gewässer noch Hanf und Flachs für die Leinenherstellung verarbeitet wurde. Die einst deutlich größere Wasserfläche verlandete mit der Zeit. Deshalb wurde das Gebiet schon früh unter Naturschutz gestellt. Flora und Fauna konnten sich entwickeln.
Dürre Zeiten ist der Hanfteich durchaus gewohnt. Die typische Tier- und Pflanzenwelt hat sich daran angepasst. Aber welche Auswirkungen lange Trockenperioden haben könnten, ist schwer abzuschätzen.Deshalb haben Dr. Peter Schwartze und seine Kollegin Bettina Wegener von der Biologischen Station 005 Hanfteich September 202203 IMG 9609 Dr Peter Schwartzegemeinsam mit den Aktiven des Saerbecker Heimatvereins den Hanfteich und sein Ökosystem fest im Blick. 2018 wurden großflächig eine Schlammauflage und Gehölze aus dem Gewässer entfernt. Seither stehen im Zweijahresrhythmus Pflegemaßnahmen unter der Anleitung der Fachleute der Biostation auf dem Programm des Heimatvereins.

Dem Aufruf der Heimatfreunde sind in diesem Jahr Aktive des Heimatvereins, interessierte Bürger, Mitglieder der Landjugend und erstmals auch eine Gruppe der Pfadfinder gerne gefolgt, um gemeinsam die Uferbereiche des Hanfteichs von störenden Gehölzen zu befreien. „Ohne Rauszupfen entsteht hier ein Wald“, betont Dr. Schwartze und zeigt auf, welche Gewächse genau entfernt werden sollen.

"Naturschutz ist genau unser Thema"
sagt Philipp Saggau, Stammesvorstand der Saerbecker Pfadfinder

Dann kommen Spaten, Axt und Astschere zum Einsatz, um die aufkommenden Gehölze mitsamt Wurzelwerk herauszuziehen. „Eine tolle Aktion, bei der wir gerne dabei sind“, sagt Philipp Saggau, Stammesvorstand der Saerbecker Pfadfinder. „Naturschutz ist genau unser Thema.“
Natürlich bleibt auch Zeit, die Natur im und am Hanfteich zu bewundern. „In diesem Jahr habe ich hier sehr viele auch seltene Libellen entdeckt“, erzählt Expertin Meike Terlutter während sich mit vereinten Kräften das Bild des Hanfteich wieder verändert.„

Wir freuen uns über so viel tatkräftige Unterstützung durch die Saerbecker“, sagt Martin Wenners vom Heimatverein und lädt das große Helferteam zum gemütlichen Abschluss ins Heimathaus ein. Und die nächste Verabredung der Naturfreunde steht schon: Im nächsten Jahr geht`s wieder in die Heidefläche Bertlings Haar.

010 Hanfteich September 202206 Gruppenbild

 siehe auch Bildergalerie Bilder 2022 - Hanfteichflege-2022

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Der Hanfteich braucht Hilfe

Der Hanfteich braucht Hilfe!


eigener Bericht
Die diesjährige langanhaltende Dürre hat dem nährstoffarmen Hanfteich in Saerbeck arg zugesetzt. Dieser eiszeitliche Heideweiher, der sich nur vom Grundwasser und Regen speist, ist seit dem Sommer ausgetrocknet. An den Randuferbereichen verdrängen mittlerweile aufkommende Faulbäume, junge Kiefern, Birken und Eichen den Lebensraum der Zwergbinsengesellschaften, die offene Flächen zum Wachsen benötigen.

Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, die Gemeinschaftsaktion von Heimatverein, Landjugend und den Pfadfindern im ältesten Naturschutzgebiet Saerbecks tatkräftig zu unterstützen.

Gemeinsam soll der Randuferstreifen von störenden Gehölzen zu befreien. Fachliche Begleitung wird die Aktion durch Dr. Peter Schwarze und Bettina Wegener von der Biologischen Station Kreis Steinfurt. Die Aktion beginnt am Samstag, dem 24.09. um 14 Uhr am Hanfteich und dauert erfahrungsgemäß etwa zwei Stunden.

Handschuhe, Spaten und/ oder Astschere sind bitte selbst mitzubringen.

Hanfteich

Zu den Fotos:

Die Fotos vom Hanfteich sind vom 18.09.2022
Der Heideweiher ist immer noch trocken, am Randuferstreifen sind bedrohte Pflanzenarten in ihrem Lebensraum bedroht.

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Arbeitseinsatz am Hanfteich

Bericht in der WN vom 23.10.2020
Wo Froschkraut und Kopfbinse wachsen -

Saerbeck -
Am Hanfteich finden sich eine Vielzahl von Pflanzen, die gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind.
Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat dem nährstoffarmen Hanfteich in Saerbeck arg zugesetzt. Nun schon im dritten Jahr hintereinander ist der Heideweiher, der sich nur vom Grundwasser und Regen speist, im Spätsommer ausgetrocknet. An den Randuferbereichen verdrängen mittlerweile aufkommende Faulbäume, junge Kiefern, Birken und Eichen den Lebensraum der Zwergbinsengesellschaften, die offene Flächen zum Wachsen benötigen.

   Hanfteich

Corinna Kaiser (4. von rechts) berichtete vom Projekt „Life“.

So trafen sich unlängst Mitglieder der Landjugend und des Heimatvereins am Hanfteich, um gemeinsam den Randuferstreifen von störenden Gehölzen zu befreien. Fachliche Begleitung erhielt die Aktion durch Dr. Peter Schwarze und Bettina Wegener von der Biologischen Station Kreis Steinfurt.

Zudem begrüßte Corinna Kaiser von der Bezirksregierung Münster die Akteure. Sie freute sich über das ehrenamtliche Engagement und berichtete über das Life-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“, in dessen Rahmen 2018 der Hanfteich entschlammt worden war.

Dann kamen Spaten, Axt und Astschere zum Einsatz, um die aufkommenden Gehölze am Randufer mit Wurzelwerk herauszuziehen. Neben der Arbeit blieb auch immer Zeit, die Natur zu bewundern. Dr. Peter Schwarze zeigte begeistert den Anwesenden, dass hier heimisches Froschkraut und die sonst für den Betrachter unscheinbare Kopfbinse, beides Arten, die auf der Roten Liste stehen, wachsen.

In einer Pause hielt die Studentin für Geo-Wissenschaften, Meike Terlutter, einen kleinen Vortrag über die verschiedenen Libellen, die sie seit etlichen Jahren hier am Hanfteich erforscht. Faszinierend erzählte sie über Lebensweise und den Flugkünsten dieser Insekten.

Am Ende des rund zweistündigen Arbeitseinsatzes wurden die Teilnehmer auf Einladung der Bezirksregierung mit einem kleinen Imbiss belohnt.

Der Hanfteich ist das älteste Naturschutzgebiet Saerbecks. Zudem wurde er im europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ aufgenommen, da es einen solchen Lebensraum kaum noch in Nordrhein-Westfalen gibt. Und dabei ist er doch so typisch für das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Gut die Hälfte von NRW wird dem Lebensraum der Atlantischen Sandlandschaften zugeordnet. Seit Beginn der Industrialisierung vor 150 Jahren haben Besiedlung und intensive Landwirtschaft dafür gesorgt, dass die ursprüngliche Vegetation, wie es sie noch am Hanfteich gibt, kaum noch anzutreffen ist.

Am Hanfteich finden sich eine Vielzahl von Pflanzen, die gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind. Dazu zählen beispielsweise Sumpf-Johanniskraut, Sumpf-Bärlapp und der Gagelstrauch.
siehe hierzu auch Galerie Bilder 2020



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