Das „Heiligenhäuschen“ aus Sandstein, auf hohem Sockel, wurde 1911 errichtet. Lange Jahre stand es an der Straße nach Emsdetten, in der Nähe des Hofes Gerdemann. 1956 wurde es an das Wohnhaus der Familie Gerdemann (Middendorf 30) umgesetzt.
Die Rechtecknische befindet sich unter einem Satteldach, mit Krabben, also mit gemeißelten Kriechblumen und mit Kreuzbekrönung. Das Giebeldreieck hat eine IHS-Inschrift. An den Seiten sind schlichte Dreiecksgiebel angefügt. Im Hochrelief zu betrachten ist eine kombinierte Darstellung der Heiligen Familie und der Dreifaltigkeit. Darüber, in den Wolken, sieht man Gott Vater und den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube. Der in Ikonografie und Ausarbeitung anspruchsvolle Bildstock wurde von dem Bildhauer Averesch aus Emsdetten entworfen und gefertigt (s. Abdeckplatte des Sockels).
Die Eheleute Anton Gerdemann und Anna, geb. Austrup, ließen das Heiligenhäuschen nach schlimmen Schicksalsschlägen in der Familie errichten (s. Inschrift auf der Rückseite des Sockels). Alle vier Kinder waren bereits in jungen Jahren verstorben. Der Bildstock wurde in dem Wunsch aufgestellt, der liebe Gott möge den kommenden Familien des Hofes derartig harte Prüfungen ersparen und sie vor solchem Leid bewahren.
Der Hof ging auf einen Verwandten, den Grevener Anton Gerdemann über. Sein Sohn, der Tierarzt Dr. Anton Gerdemann, langjähriger Bürgermeister von Saerbeck, lebte und praktizierte auf dem Hof, der auch heute im Eigentum der Familie ist.
Die Gebetsinschrift auf der Vorderseite des Sockels lautet: „Jesus, Maria, Josef! Euch schenke mein Herz und meine Seele.“
„Gerdemanns Bild“ steht seit 1992 unter Denkmalschutz.