Hilfe für den Heideweiher
Der Heimatverein hatte um Mithilfe gebeten und alle kamen.
Interessierte Bürger, Aktive des Heimatvereins, Mitglieder der Landjugend und auch eine Gruppe der Pfadfinder.
Für die tatkräftige Unterstützung bedanken wir uns sehr. Es war ein sehr schöner Tag mit einem gemütlichen Ausklang im Heimathaus. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!
Hier der Bericht in den Westfälischen Nachrichten:
Ohne Rauszupfen entsteht hier ein Wald
Bericht in der WN vom 26-09.2022
grü- Saerbeck. „Hier sind wir doch als Kinder Schlittschuh gelaufen.“ Diese Erinnerung teilen am Samstagnachmittag viele Naturinteressierte, die zum Hanfteich gekommen sind und nun auf dem flachen Grund des Heideweihers trockenen Fußes stehen können.
Ausgetrocknet. „Undschon machen sich hier aufkommende Faulbäume, junge Kiefern, Birken und Eichen breit und bedrohen den Lebensraum der Zwergbinsengesellschaften, die offene Flächen zum Wachsen benötigen“, erklärt Dr. Peter Schwartze von der Biologischen Station den über 50 Aktiven, die mit Handschuhen und Spaten und Äxten gekommen sind, um „ihrem“ Hanfteich zu helfen.
Kein Zweifel: Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat am Hanfteich ihre Spuren hinterlassen. Der eiszeitliche Heideweiher ist wie auch in den vergangenen Sommern ausgetrocknet. „Es fehlen mindestens drei Monate Dauerregen“, sagt Schwartze. Denn der Hanfteich hat keinen Zufluss durch ein Gewässer, sondern braucht den Regen. „Wichtig ist, dass hier die Zielarten der Heide erhalten bleiben“, erklärt der Biologe und zeigt das gelb blühende Sumpf-Johanniskraut. Der Hanfteich war früher in eine ausgedehnte Heidelandschaft eingebettet. Seinen Namen trägt er, weil hier bis um 1900 in dem flachen Gewässer noch Hanf und Flachs für die Leinenherstellung verarbeitet wurde. Die einst deutlich größere Wasserfläche verlandete mit der Zeit. Deshalb wurde das Gebiet schon früh unter Naturschutz gestellt. Flora und Fauna konnten sich entwickeln.
Dürre Zeiten ist der Hanfteich durchaus gewohnt. Die typische Tier- und Pflanzenwelt hat sich daran angepasst. Aber welche Auswirkungen lange Trockenperioden haben könnten, ist schwer abzuschätzen.Deshalb haben Dr. Peter Schwartze und seine Kollegin Bettina Wegener von der Biologischen Station gemeinsam mit den Aktiven des Saerbecker Heimatvereins den Hanfteich und sein Ökosystem fest im Blick. 2018 wurden großflächig eine Schlammauflage und Gehölze aus dem Gewässer entfernt. Seither stehen im Zweijahresrhythmus Pflegemaßnahmen unter der Anleitung der Fachleute der Biostation auf dem Programm des Heimatvereins.
Dem Aufruf der Heimatfreunde sind in diesem Jahr Aktive des Heimatvereins, interessierte Bürger, Mitglieder der Landjugend und erstmals auch eine Gruppe der Pfadfinder gerne gefolgt, um gemeinsam die Uferbereiche des Hanfteichs von störenden Gehölzen zu befreien. „Ohne Rauszupfen entsteht hier ein Wald“, betont Dr. Schwartze und zeigt auf, welche Gewächse genau entfernt werden sollen.
„Naturschutz ist genau unser Thema“
sagt Philipp Saggau, Stammesvorstand der Saerbecker Pfadfinder
Dann kommen Spaten, Axt und Astschere zum Einsatz, um die aufkommenden Gehölze mitsamt Wurzelwerk herauszuziehen. „Eine tolle Aktion, bei der wir gerne dabei sind“, sagt Philipp Saggau, Stammesvorstand der Saerbecker Pfadfinder. „Naturschutz ist genau unser Thema.“
Natürlich bleibt auch Zeit, die Natur im und am Hanfteich zu bewundern. „In diesem Jahr habe ich hier sehr viele auch seltene Libellen entdeckt“, erzählt Expertin Meike Terlutter während sich mit vereinten Kräften das Bild des Hanfteich wieder verändert.„
Wir freuen uns über so viel tatkräftige Unterstützung durch die Saerbecker“, sagt Martin Wenners vom Heimatverein und lädt das große Helferteam zum gemütlichen Abschluss ins Heimathaus ein. Und die nächste Verabredung der Naturfreunde steht schon: Im nächsten Jahr geht`s wieder in die Heidefläche Bertlings Haar.