Foto: Katja Niemeyer
Bericht in der WN am 21.06.2023
Saerbeck. Zum 25-jährigen Jubiläum des Heimathauses haben Harald Schütz und Jürgen Zepp ein Buch mit dem Titel „Eine Ruine wird zum Schmuckstück“ geschrieben. Darin steht unter anderem, wie der Heimatverein mit nur 300 Mark in der Kasse die alte Kornbrennerei kaufen konnte. Von Katja Niemeyer
Eigentlich hatten Harald Schütz und Jürgen Zepp nur einen Flyer im Sinn, als sie vor rund einem halben Jahr mit der Recherche zur Geschichte des Heimathauses begannen. „Aber wenn man erst einmal damit anfängt …“, sagen die beiden Vorsitzenden des Saerbecker Heimatvereins und lachen.
Schon nach kurzer Zeit hatten sich sie tief vergraben in die Historie des schmucken Häuschens samt Kornbrennerei-Museum an der Grevener Straße. Vor ihnen liegen jetzt 120 Seiten Din-A4-Seiten, die in zwei Wochen in Druck gehen sollen. Kapitel für Kapitel zeichnet das Buch die Entstehungsgeschichte des Heimathauses nach: von den Anfängen im Jahr 1740 über rund 150 Jahre Kornbrennerei bis zur feierlichen Einweihung vor 25 Jahren.
Harald Schütz und Jürgen Zepp haben ihrem Werk den Titel „Eine Ruine wird zum Schmuckstück“ gegeben. Tatsächlich war das Gebäudeensemble komplett verfallen, als der Heimatverein es Anfang der 1990-er Jahre erwarb — und in den Folgejahren mit sehr viel Eigenleistung sanierte.
Das Buch erscheint pünktlich zum Jubiläum, das der Heimatverein Mitte August gebührend feiern will. Ein Festausschuss tüftelt hierfür schon seit Längerem an einem Programm, zu dem unter anderem ein Tag der offenen Tür gehören wird.
Eine Anekdote zu den Anfängen ihrer Heimstätte erzählen sich die Mitglieder des Heimatvereins immer wieder gern. Demnach waren es der frühere Saerbecker Gemeindedirektor Josef Kranz und der ehrenamtliche Bürgermeister Dr. Anton Gerdemann gewesen, die dem Vereinsvorstand den Kauf des von Grund auf sanierungsbedürftigen Gebäudes vorschlugen. 30 Jahre ist das jetzt her.
Die Idee hatte zunächst vor allem eines bei den Verantwortlichen hervorgerufen: ungläubiges Staunen. Offensichtlich dauerte es aber nicht lange, bis sie an ihr Gefallen fanden — und Kassensturz machten. 300 Mark, erzählt der 1. Vereinsvorsitzende Schütz, seien damals auf dem Konto gewesen. Weil das natürlich nicht reichte für den Kauf, wurden Fördertöpfe angezapft, Spenden eingesammelt und ein Kredit aufgenommen.
Es sind diese uns zahlreiche weitere Geschichten, die das Autorenteam Schütz/Zepp in mehr als 100 Stunden zusammentrug und zu Papier brachte. Getan war ihre Arbeit damit aber noch lange nicht: Fotos auswählen, Seiten layouten und Texte formatieren — auf die beiden Rentner wartete so manche ungeahnte Herausforderung.
„Eine Ruine wird zum Schmuckstück“ soll sich einfügen in eine bereits bestehende, kleine Buchreihe des Heimatvereins und als Hardcover-Version mit einer Auflage von zunächst 100 Exemplaren erscheinen. Es sei, wirbt Harald Schütz für das Buch, „sowohl für den schnellen Durchblätterern als auch für den geneigten Leser geeignet.“
Interessierte sollten sich vielleicht schon das Wochenende vom 18. bis 20. August freihalten. An den drei Tagen will der Heimatverein das Jubiläum seiner Heimatstätte feiern.