Das „Heiligenhäuschen“ aus Gussstein, mit Herz-Jesu-Statue, auf hohem rechteckigem Sockel, wurde 1935, evt. auch erst 1938, direkt an der Emsdettener Straße (heute B 475), am Hof Heitmann-Selig (Sinningen 20) errichtet. Es steht heute auf dem Hofgelände, einige Meter links von der Giebelseite bzw. dem Eingang des Wohngebäudes, und zwar schräg zur B 475 gewandt. Von der Bushaltestelle „Selig“ sind es – über einen gepflasterten Fußweg – zu dem Bildstock, der in einem kleinen Vorgarten steht, nur wenige Schritte.
Die Gebetsinschrift auf dem vierseitigen Sockel datiert aus 1906. Sie deutet darauf hin, dass Teile eines alten Bildstocks beim Bau des neuen mit verwendet wurden. Auf der Rundbogennische, mit flankierten Dreiviertelsäulen und Würfelkapitell, befindet sich eine sattelförmige Abdeckung mit Kreuzbekrönung. In der Nische steht eine sandsteinerne, klassizistische Herz-Jesu-Figur in segnender Haltung. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts lösten diese, dem ottonischen Stil nachempfundenen Heiligenhäuschen die Bildstöcke in neugotischer Formsprache ab.
Auf der Vorderseite des Sockels befindet sich die folgende Inschrift: „Göttliches Herz Jesu, Bekehre die Sünder, Errette die Sterbenden, Befreie die armen Seelen im Fegefeuer. / 300 Tage Ablass Jedesmal / Pius X. 6. Novbr. 1906“. Eine rückseitige Inschrift verweist auf den 1935 vor dem Hof verunglückten Johann Selig.
Errichten ließ den Bildstock Maria Selig, geb. Heitmann, im Gedenken an ihren am 8.8.1935, auf der dem Hof gegenüberliegenden Seite der Emsdettener Straße, tödlich verunglückten Ehemann Johann Selig. Dieser wurde, bei der Auffahrt mit seinem Pferdefuhrwerk auf die Hauptstraße, von einem schweren Lastwagen mit Anhänger erfasst. Die Eheleute Selig hatten schon immer vor, „ein Herz-Jesu-Bild zu setzen“. Dieses Vorhaben wurde von der Witwe anlässlich des tragischen Unglücksfalles ausgeführt.
Die Umsetzung des Bildstocks an die heutige Stelle erfolgte in den 1980iger Jahren im Zuge der Flurbereinigung, unter Berücksichtigung des Ausbaus bzw. der Kurvenbegradigung der B 475. Er wurde bei dieser Gelegenheit restauriert. Diese Maßnahme wurde mit landesseitigen Fördermitteln unterstützt. Die verbleibenden Kosten teilten sich die Verfahrensbeteiligten.
„Seligs Bild“ steht seit 1996 unter Denkmalschutz.
Zur Begründung wird in der gemeindlichen Denkmalliste folgendes ausgeführt: „Das Objekt ist bedeutend für Saerbeck, weil es den Kath. Glauben in der Gemeinde belegt. Für die Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche Gründe vor, es belegt die lang anhaltende Tradition, Bildstöcke aufzustellen sowie den Brauch, Bildstöcke zu erneuern und alte Teile wieder zu verwenden.“