Es handelt sich um eine aus 1897 (s. Steinplatte an der Rückwand) datierende typische „Hofkapelle“ in neugotischer Tradition. Sie ist – einschließlich des auf der vorderen Spitze des Satteldachs aufgesetzten Kreuzes – 5,70 m hoch, hat ein Breite von 3,10 m und eine Tiefe von 2,60 m.
Die Eingangsseite ist in Naturstein, der Korpus in Backstein-Massivbauweise ausgeführt, und zwar von dem Architekten (und späteren Franziskanerpater) Wilhelm Rinklake aus Münster, der zur gleichen Zeit auch für die Errichtung der neuen St.-Georg-Pfarrkirche zu Saerbeck verantwortlich war.
Im Inneren der Kapelle befindet sich eine vom Münsteraner Bildhauer Heiers geschaffene „Herz-Jesu-Statue“ aus Sandstein. Sie steht auf einem altarähnlichen Sockel. Den spitzbogigen Eingangsbereich verschließt ein schmiedeeisernes Tor.
In Auftrag gegeben wurde der Bau der kleinen Kapelle von den Saerbecker Eheleuten Anna und Josef Niehoff, als Zeichen der besonderen Verehrung des „Heiligsten Herzen Jesu“, für den seinerzeit nicht unerheblichen Betrag von 1100 Mark.
Auch nach der Umsiedlung des Hofes Niehoff zum Lengericher Damm ist der Bildstock im Familienbesitz verblieben.
Die „Herz-Jesu-Kapelle“ mit der vorderen Inschrift „Göttliches Herz Jesu, erbarme dich unserer“ ist im Übrigen die 1. Station der jährlichen Saerbecker Fronleichnamsprozession. Sie wird zu diesem Anlass besonders festlich mit Blumen, bunten Fahnen und Birkensträuchern geschmückt.
Die gesamte „Hofkapelle“ steht seit 1992 unter Denkmalschutz.